Samstag, 28. Februar 2015

ZehnGrammFilme - #3 Watchmen

God knows ich bin nicht der größte Fan von Comic Verfilmungen. Warum erklärt sich für mich darin, dass die fehlenden Charakterentwicklungen und die Storys nach dem Schema F mir keinen Mehrwert bieten. Dass es in den letzten Jahren in dieser Branche auch einen Umbruch gab, ist gleichzeitig nicht von der Hand zu weisen, allen voran Christopher Nolans famose Batman Trilogie. Man denke aber nur zurück an die Spider Man Filme mit Tobey Maguire und dem konfettibunten, aufgedunsenen und überladenen CGI Spektakel, welches heute in dieser Form nicht mehr funktionieren würde.

 Und hier kommt Watchmen ins Spiel. Aufgrund guter Kritiken habe ich mir damals im Jahre 2010 den Film gekauft (übringens meine allererste Blu-Ray), ihn aber bis heute nicht angeschaut, aus den eben erläuterten Gründen. Bis jetzt!




 Ich wusste prinzipiell nichts über den Film, weder über den Cast, noch über die Story noch über die zu Grunde liegende Comic Vorlage. Prinzipiell geht es um eine Gruppe von Superhelden, welche nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurde, und sich seitdem um den reibungslosen Verlauf der amerikanischen Geschichte kümmert. Der Film setzt dann ein, als die Watchmen schon auseinandergebrochen sind, und als die so grundverschiedenen Superhelden aus  den unterschiedlichsten Gründen ihr eigenes Leben führen (wollen), bis der Kalte Krieg zwischen den USA und den UDSSR zu eskalieren droht.

 Was mich an einem klassischen Superhelden-Film nervt, ist die langwierige Einleitung und Präsentation des Helden bzw. des Antagonisten. Wie wurde er zu dem was er jetzt ist? Welche Motive hat er? Warum entscheidet er sich den Menschen zu helfen? All diese langweiligen Fragen, die schon tausend Mal erklärt wurden. Watchmen  hingegen geht glücklicherweise nicht direkt auf diese Fragen ein. Zwar werden die Herkünfte der einzelnen Helden nach und nach  vorgestellt, jedoch in so unaufdringlicher Art und Weise, dass es gar nicht auffällt. Der Gegner selber ist anfangs nicht das personifizierte Böse sondern der drohende atomare Krieg.




 Rein storytechnisch weiß Watchmen also schon mal zu überzeugen. Auch wenn man sich oftmals das Stirnrunzeln nicht verkneifen kann, findet man hier eine durchaus ungewöhnliche Herangehensweise gespickt mit den für Action-Filme üblichen One-Linern.  So weit so gut.

 Die Special Effects sind dagegen auf durchschnittlichen Niveau. Das ist zwar nicht schlimm, prinzipiell hätte ich mir aber doch ein optisches Feuerwerk erhofft, das an den wichtigsten Stellen jedoch ausbleibt. Löblich ist außerdem die Besetzung der Charaktere mit fast komplett unbekannten Schauspielern, welche neuen Wind in das überproportionale Type-Casting des Comic-Genres bringt. Alles in allen also ein Film, den man sich auch als Comicphobiker und Actionliebhaber durchaus anschauen kann und sollte. Die einzigen Knackpunkte sind die lange Laufzeit und die schauspielerischen Schwächen hi und da. Trotzdem ist Watchmen aber ein gelungener Blick über den cineastischen Horizont in einem sonst fast schon ausgelutschtem Genre.


7 von 10 g Zucker


Donnerstag, 26. Februar 2015

ZehnGrammLeben - #3 Der Café Latte des Egoismus

Es ist es ja schon schwer genug geworden, sich im nächstgelegen Coffee – Shop für einen Kaffee zu entscheiden, bietet einem doch die stets nette Verkäuferin neben Kaffe, noch Latte und Cappuccino an, „to go“ oder „to hier drink“, mit Sojamilch und entkoffeiniert oder wahlweiße mit Haselnuss-, Vanille-, Karamell-, Macadamianuss- oder Sonnenbankflavour. Und dann wird von uns auch noch verlangt, dass wir uns genau für eine Sache entscheiden, und das innerhalb von 10 Sekunden, denn schließlich wartet schon der nächste Kunde direkt hinter einem. Und während man überlegt, ob man jetzt einen Soja Latte Macchiato mit Vanillearoma und extra Schaum will, oder doch nur einen Milchkaffee, wäre es optimal sich gleich noch für eine politische Partei zu entscheiden, Bafög zu beantragen, im Englischen Garten zu laufen, und für die Prüfungen lernen. 




Gut vielleicht nicht alles auf einmal, schließlich kaufe ich mir den Kaffee ja genau zu dem Zweck, um endlich mal eine Pause zu machen. Doch scheint es so, als sei momentan keine Zeit mehr dafür, so egoistisch zu sein, wie wir gerne wollten. Schließlich muss ich doch bedenken, welche Konsequenzen meine fortreichenden Handlungen haben, und sei es nur ein kleiner Besuch im Coffeeshop. Jeder weiß, dass diese Überlegung eigentlich Quatsch ist, doch wenn ich genau in dem Moment, in dem ich eigentlich nichts mache, nur noch daran denken kann, was ich eigentlich machen sollte, läuft doch irgendwas falsch. 

Sind wir also dazu verdammt, unser jetziges Leben generell als zu langweilig anzusehen, und sich in den Alltag unserer Mitmenschen zu verlieben? 

Man ertappt sich doch ständig bei dem Gedanken, wie geil es doch wäre, so zielstrebig wie der Nachbar, so sportlich wie der Cousin oder manchmal auch so faul wie sein Sitznachbar zu sein. Gleichbedeutend mit der Frage, warum ich denn so bin wie ich bin, und wie ich das schnellstens ändern kann. Vor allem dann, wenn man eigentlich sowieso nicht weiß was man in Zukunft machen will, und plötzlich das Leben anderer ganz attraktiv und erstrebenswert erscheint, weil die zahlreichen Wahlmöglichkeiten die ich habe, mich zu sehr verwirren. Es ist doch deswegen vollkommen legitim, dass ich aus Überforderung deswegen kurz „Copy and Paste“ drücke, und mir meine eigene Gegenwart „guttenberge“.

 Das Problem an der ganzen Sache ist, dass man davon schnell ermüdet, weil man sehr bald feststellt, dass die gewählten alternativen Lebensweisen – im wahrsten Sinne des Wortes – doch gar nicht zu einem passen. Ich muss nicht Slacklinen weil’s grad so cool ist oder reisen, obwohl ich Flugangst habe. Und außerdem, denkt sich der Nachbar, der Cousin oder der Sitznachbar genau das Gleiche, und wünscht sich gerade selber eine viel krass tollere Persönlichkeit. 
 Irgendwann kommt man dann zu den Punkt an dem man dann alles voll scheiße findet, was andere machen, obwohl man es eigentlich voll geil findet, und nur deswegen scheiße findet, weil man es selber nicht macht. Vielleicht ist das aber genau dann der Zeitpunkt, an dem man einfach mal egoistisch sein sollte, ohne drauf zu achten, wie es nach außen wirkt. Und ja, man steht immer noch vor zahlreichen Weggabelungen voll unbegrenzter Möglichkeiten, die man einschlagen könnte. Aber verdammt, ich geh einfach nächstes Mal in den Coffee Shop und bestell mir einen „Chai Latte Grande special flavour mit Zimtpulver“, weil ich einfach gerade Bock drauf habe. 




 Es mag zwar banal sein, aber wenn ich nicht einmal aus freien Stücken einen Kaffee bestellen kann, wie soll ich dann selbstständig durch mein Leben gehen? Und auch wenn ich mich wieder dabei ertappe, die Arbeit der stets netten Bedienung als erstrebenswert anzusehen, kann ich trotzdem zufrieden durch die Straße gehen. Denn sie wünscht mich wahrscheinlich gerade zum Teufel, weil der „Chai Latte Grande special flavour mit Zimtpulver“ so viel Arbeit gemacht hat. Aber hey, wenn sie mir schon so viele Möglichkeiten anbieten, dann sind sie selber schuld. Und außerdem, habe ich einen „Chai Latte Grande special flavour mit Zimtpulver“ und sie nicht. Also passt auf, euer nächster Kaffee könnte Spuren von Zufriedenheit enthalten.

Dienstag, 24. Februar 2015

ZehnGrammFilme - #Oscars2015 Rückblick

Zwar mit einem Tag Verspätung, aber besser als nie, gibt es hier meine Einschätzung zu den Oscars von Sonntag. 

Wir leben eigentlich schon in einer erstaunlichen Zeit. Eine Welt in der so Vieles möglich ist, in der so viele Meinungen akzeptiert sind, so dass es schon wieder unmöglich wird, alle Meinung zu rechtfertigen bzw. diese auch mal zu übergehen. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Die Oscars sind und bleiben ein Award - Verleihung. Meinungen, Menschen und schlussendlich auch Filme werden übergangen ... zu Gunsten von anderen. Deal with it! 


So! Das mal zur Einleitung. 

Die Show an sich war zugleich spannend aufgrund der Grundvorraussetzungen. Schon lange waren nicht mehr so viele Kategorien offen, wie in diesem Jahr. Gleichzeitig war die Umsetzung tröge. An dieser Stelle will ich auch gleich ein Bresche für Neil Patrick Harris schlagen, der zweifelsohne nicht seinen besten Tag hatte, aber auch die unmögliche Aufgabe hatte, eine (für so ein Großformat) unglaublich stümperhafte Produktion und ein miserabel geschriebenes Drehbuch in dieser Show zu retten. Die Frage stellt sich eh schon seit nunmehr 3 Jahren, wie man diese Produzenten immer wieder aufs neue engagieren kann. Dass eine extravagante, atemberaubende und unterhaltende Show möglich ist, zeigte man nicht zuletzt bei den Tony Awards 2013! Go, Neil, Go! 



Und da haben wir auch schon den Salat. Im Gegensatz zu den Tonys, die sich schon von Berufswegen her sehr gerne selbst inszenieren, oder den Golden Globes, bei denen sich die Prominenz selber feierlich veräppelt, hat die Academy einen unglaublichen - und tut mir leid für diesen unsachlichen Ausdruck - Stock im Arsch. 

Keiner dort will sich auch nur den kleinsten Fauxpas leisten, geschweige denn aus der Masse heraustreten. Naja ... alle, außer John Travolta, der zum 2. Mal in Folge für unfreiwillige Komik sorgte. 
Prägend für diesen Umstand ist die Performance und die Wahl des Besten Songs: Glory, aus dem Film Selma. Ein Biopic über Martin Luther King. Eine Art Trostpreis und Wiedergutmachung für die angebliche Vernachlässigung sämtlicher Randgruppe. Da wurde dann auch schon die ein oder andere Träne repräsentativ in die Kamera gehalten, allen voran von Oprah Winfrey. Aber auch die Frauen durften bei der Dankesrede von Patricia Arquette ihre Rechte in Szene setzen, ebenso wie die Gay Community durch die zugegeben sehr gute Ansprache von Graham Moore, nach seinem Gewinn für das beste Drehbuch. 



Natürlich gehört sowas gesagt, und schon alleine für Meryl Streeps ekstatisch Reaktion war Arquettes Ansprache wert gehört zu werden. Aber wieso muss bei einer Preisverleihung zwanghaft ein Momentum kreiert werden, als schwebe ein riesiges Damoklesschwert in Form eines Heiligenscheins über den Riegen des Dolby Theatres? 

Nur keine Fehler machen! Nur keine Randgruppen vernachlässigen und nur keine schwer verdaulichen Witze auf Kosten anderer. Gemütlichkeit siegt. Leider oftmals auch bei den Preisen, um die es ja hauptsächlich gehen sollte. Glücklicherweise entspricht die Gemütlichkeit dieses Jahr tatsächlich sogar der Qualität. 
Birdman, The Grand Budapest Hotel und Whiplash gehen als große Gewinner des Abends total in Ordnung und überzeugen durch künstlerischen Anspruch, Unterhaltung und Ungezwungenheit - ausgezeichnet eben für die Qualität und nicht für die Politik. 

Liebe Acadamy, nehmt euch an euch selbst ein Beispiel und nehmt diese Einstellung mit in die Zukunft. Eine Prise Lockerheit würde der Filmindustrie nicht schaden. 

Sonntag, 22. Februar 2015

ZehnGrammFotografie: #1 Hannover

Noch ein Reihe, und ich verspreche es ist vorerst die letzte. Man bestaune ein paar Fotografien die ich aus Freude an der Stadt Hannover geschossen habe, und aus Langeweile im Zug zurück nach München "entwickelt" habe.

Mein bester Freund sagt immer er finde Hannover ist sehr verschlafen. Ich finde das klingt so negativ. Hannover ist viel eher mit sich im Reinen, was diese Bilder irgendwie widerspiegeln sollen!














Samstag, 21. Februar 2015

ZehnGrammFilme - #2 Boyhood

Es ist schon ein gewagtes Experiment was Richard Linklater da durchgeführt hat. Im ach so schnelllebigen, erfolgsgeilen und mächtigem Hollywood scheint für Projekte, wie es Boyhood nun einmal repräsentiert, kein Platz zu sein. Ein Film, der über den Zeitraum von 12 Jahren gedreht wurde: Jedes Jahr ein Stückchen mehr - jedes Mal ein Stückchen mehr Filmgeschichte. In Zeiten in denen also z.B. das Marvel Cinemativ Universe rigoros 15 Jahre im Vorlauf geplant wird hat sich Richard Linklater Schauspieler geschnappt und einfach mal angefangen zu drehen. Eine Geschichte über einen Jungen, seine Jugend und seine Familie. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 Mit seinem Konzept, oder eher seinem fehlenden Konzept hat Linklater vermutlich seine Produzenten zur Weißglut getrieben, hat er doch die Drehbücher immer erst dann geschrieben, als die Szenen davor schon im Kasten und fertig geschnitten waren.
Und jetzt kommt das Faszinierende: Als Zuschauer merkt man davon rein gar nichts. Die einzelnen Szenen verschwimmen ineinander, Zeitsprünge sind so fließend dass die knapp 3 Stunden wie im Flug vergehen und man das Altern der Schauspieler nur an den wechselnden Frisuren erkennt.




 So verfolgt man also die Kindheit des jungen (...), seiner Schwester und seiner allein erziehenden Mutter (grandios gespielt von Patricia Arquette) im Zeitraffer, sieht ihnen beim Altern zu, verfällt ins Schwelgen und in Nostalgie, und begreift trotzdem nicht, dass das NICHT einfach nur geniales Make up ist und NICHT an einem Stück gedreht wurde.
Versteht mich nicht falsch, es ist ein Gimmick bzw. eine Idee, aber auch nicht mehr als das. Es ist nicht das was den Film ausmacht, sondern eher das, was die cineastische Grundhandlung unterstreicht.

 Der Film handelt primär von ganz normalen Menschen, wie du und ich, mit Ecken und Kanten, mit ersten Beziehungen und Joints und ein Hauch Leben, gespickt mit authentisch eingesetzten popkulturellen Anspielungen, angefangen bei der Dragonball Z Bettwäsche, über den genialen Soundtrack bis hin zur PrObama Kampagne ... in Texas! Und schon alleine diese Authentizität macht diesen Film zu dem Meisterwerk und dem Sehvergnügen, welches er ist.

 Natürlich kann man die etwas schwache Handlung kritisieren oder die einsilbige Aussage des Filmes, aber wo gehobelt wird, da fallen eben Späne. Und ein pathetischer Schluss mit Feuerwerk wäre dem Film nicht treu gewesen. Am Ende ist Boyhood eine Art Fernsehserie mit 12 Staffeln abendfüllend reduziert.
 Und dafür gibt es von mir ...


 9 von 10 g Zucker
   

Donnerstag, 19. Februar 2015

ZehnGrammLeben - #TBT 1

Throwback Thursday!!!
Eigentlich macht dieser Tag doch nur so wirklich Sinn, wenn es auch wirklich ein Throwback ist. Wie in diesem Fall. Ich befinde mich also gerade in Hannover, und besuche meinen besten Kumpel  ... genau wie vor ca. 1 Jahr ... (er will leider unerkannt bleiben und nennt sich in Anlehnung an meinen Blog Knoblauch7). Und genau damals entstand folgendens Bild.



Genau in der selben Bar, in die wir jetzt auch wieder gehen werden. Also wenn das mal nicht Throwback ist.

Also ein Hoch auf die Konstanz und ein Hoch auf die Freundschaft. Eine Kombination aus Hochs, welche immer mehr an Wert gewinnt. Mareike stimmt dem zu, und macht heute (genau wie damals) ein Bild von mir und Knoblauch7 ... für die Zukunft (weil das feel deeper ist, als "fürs nächste Jahr", meint zumindest Knoblauch7). 

Mittwoch, 18. Februar 2015

ZehnGrammFilme - #Oscars2015 Gedanken

Ist da etwa ein Wandel zu spüren? Weicht die störrische Fassade der Zigarren rauchenden Gesellschaft der Academy of Motion Picture Arts and Science auf? Oder wird es wieder nur der übliche Einheitsbrei aus Glitzerroben, Tränen, Tanznummern und „First of all, I have to thank God!“? Wahrscheinlich ist die Wahrheit irgendwo dazwischen, aber genau deswegen liebe ich die Oscar Season!


(Quelle: oscars.org)

 Kommen wir zum Einheitsbrei: Julianne Moore wird als beste Schauspielerin ausgezeichnet, Patricia Arquette als beste Nebendarstellerin und J.K. Simmons als bester Nebendarsteller. Soweit so langweilig. Daran wird sich nichts mehr ändern.

 Und trotzdem ist dieses Jahr wohl richtig spannend. Heiße Anwärter auf den Hauptpreis sind nämlich Boyhood und Birdman. Es heißt also: 12 Jahre Filmeexperiment vs. One-Shot Filmexperiment. Zwei Filme also die durch ihre Kreativität überzeugen und durchaus aus der Riege der „Besten Filme“ herausstechen werden.
 Während Boyhood schon früh die Pole Position übernahm, holte Birdman kontinuierlich auf, indem er sämtliche wichtigen Branchenpreise absahnte. Das Verrückte dabei ist, dass Michael Keaton, Hauptdarsteller in Birdman, aber genauso kontinuierlich Buzz an Eddie Redmayne als Stephen Hawking verlor. Und trotzdem gilt Boyhood wider aller Statistiken noch immer als Favorit.

 Was wird also am Sonntag passieren? Gewinnt Boyhood für den Film und Regie? Oder doch Birdman getreu dem Oscargesetz? Oder Linklater für die Regie? Oder doch Inarritu? Wir werden es sehen. Verdient hätten es beide Filme, auch wenn ich persönlich doch ein bisschen mehr zu Birdman tendiere.





 So. Und wahrscheinlich wird sich die Hälfte meiner Leser jetzt denken: Was zur Hölle redet der da eigentlich? Und zugegeben, die diesjährigen Oscars können nicht mit Publikumsmagneten a la Gravity auftrumpfen. Wer aber ein bisschen hinter die Kulissen blicken will, dem sei gesagt, dieses Jahr ist wohl abseits der Schauspielkategorien so spannend wie schon lange nicht mehr. Ich werde also einschalten, und sei es nur um Eddie Redmaynes Gesicht zu sehen, wenn doch Michael Keaton seine verdiente Statue bekommt. Oder aber wenn The Grand Budapest Hotel abräumt ... Oder Birdman leer ausgeht ... oder Selma und The Lego Movie sich um den Trostpreis (Bester Song) krabbeln ... oder ... oder ... oder ...


Dienstag, 17. Februar 2015

ZehnGrammLeben - #2 Kölle Alaaf

Ja liebe Freunde. Ich hab’s getan! Ich war tatsächlich in Köln zu Karneval bzw. Fasching ... oder wie auch immer ihr es in eurem Breitengrad nennen wollt. Menschen, die mich nun schon länger kennen, werden vor Erstaunen und Verwunderung die Hand symbolisch an die Stirn klatschen. Aber haters gonna hate, ich bin halt Masochist.


Aber von vorne! Wenn man schon hört, dass sogar eingefleischte Kölner manchmal die Stadt wegen des hohen Stressfaktors zur närrischen Zeit verlassen, dann fragt man sich doch, was man selber dann dort überhaupt soll. Aber man soll ja bekanntlich nicht mit Steinen werfen, wenn man ...  naja ... Münchner ist ... und ein Oktoberfest vor der Haustür hat, dass dem HassLiebe - Faktor des Kölner Karnevals in etwa gleich kommt.
Also rein ins Kostüm, raus auf die Zülpicher Straße und weg mit der Schamgrenze, es kennt dich ja sowieso keine dort. Und an dieser Stelle muss ich dann doch nochmal betonen, dass wir so ungefähr das beste Gruppenkostüm ever hatten: Peeta, Katniss und Effie aus den Hunger Games! Again: Haters gonna hate.



Ich gebe zu, bisher nur eine Nacht auf dem Kölner Karneval erlebt zu haben, und Respekt vor all denen, die das seit Donnerstag schon durchziehen. Aber ich gebe auch gerne zu, dass ich angenehm überrascht war. Und seien wir doch mal ehrlich: Kostümierte Menschen, Bier, Traditionelle Musik und Helene Fischer, sowie eine Stadt in Dauerekstase. Parallelen zu etwaigen anderen deutschen Großveranstaltungen liegen da auf der Hand. Aber - und jetzt kommt es – es macht halt einfach Spaß. Sofern man die richtigen Menschen um sich hat und man gut darin ist Lipsyncing zu Kölner Karnevalsliedern zu betreiben.
 Und Tradition ist Tradition und das will ich dem Karneval hier definitiv nicht absprechen. Schon alleine wegen den glücklichen Kindern mit deren Bonbons in der Hand während des Umzuges. Also streckt eure Arme in Luft und schreit nach Kamellen, denn im Leben regnet es viel zu selten Süßigkeiten. Die Fastenzeit kommt früh genug.