Es gibt eine wesentliche Sache die sich in den letzten
Jahren in meinem Leben verändert hat, und das ist die Spontanität: Sie wurde
weniger.
Entweder liegt es an der Aktionsgezwungenheit der
Mittzwanziger oder aber an dem viel zu unkonstant durchgeplanten Leben eines
Studenten. So lag ich vor 4 Jahren noch gemütlich abends in meinem Bett, sah
fern und fühlte mich wohl dabei. Irgendwann zwischen Auslandssemester und
Torschusspanik am Ende des Studiums meinte ich aber dann, dies sei reine
Zeitverschwendung. Man müsse ab sofort das Leben genießen und jeden Abend in
Superlativen erleben, bis ich irgendwann ganz vergessen habe, wie schön sich
Spontanität anfühlt.
Bis letzten Freitag. Nach einem Kaffee mit Freunden in der
Uni ging es spontan weiter in den wunderschönen Englischen Garten auf einen
Spaziergang. Dann wollte ich eigentlich Heim. Eigentlich ... Am Ende saß ich
doch wieder in der Wohnung einer Freundin bei Speis und Trank. Und das war auch
gut so! Denn ansonsten hätte ich vielleicht den darauf folgenden idyllischen
Sonnenuntergang am Monopteros verpasst ... oder die spontane Fahrt nach Riem
... oder das spielen mit Legos im Legoladen ... oder die zwei Filme die wir bis
spätnachts noch geschaut haben.
Ich will hiermit nicht sagen, dass man nur noch in den Tag
hinein Leben sollte. Meiner Erfahrung nach funktioniert das nicht, vor allem
weil man nicht einfach so aus seiner Haut fahren kann. Aber hier und da, ab und
zu und von Zeit zu Zeit ist so ein Tag der Spontanität notwendig! Und sei es
nur um sich wieder in Erinnerung zu rufen, wie jung man sich mal dabei gefühlt
hat, mit 14 an der Tür des besten Freundes zu klopfen hat und zu wissen: Heute
wird ein guter Tag!
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