Es ist schon ein gewagtes Experiment was Richard Linklater
da durchgeführt hat. Im ach so schnelllebigen, erfolgsgeilen und mächtigem
Hollywood scheint für Projekte, wie es Boyhood nun einmal repräsentiert, kein
Platz zu sein. Ein Film, der über den Zeitraum von 12 Jahren gedreht wurde: Jedes
Jahr ein Stückchen mehr - jedes Mal ein Stückchen mehr Filmgeschichte. In
Zeiten in denen also z.B. das Marvel Cinemativ Universe rigoros 15 Jahre im
Vorlauf geplant wird hat sich Richard Linklater Schauspieler geschnappt und
einfach mal angefangen zu drehen. Eine Geschichte über einen Jungen, seine
Jugend und seine Familie. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mit seinem Konzept, oder eher seinem fehlenden Konzept hat
Linklater vermutlich seine Produzenten zur Weißglut getrieben, hat er doch die
Drehbücher immer erst dann geschrieben, als die Szenen davor schon im Kasten
und fertig geschnitten waren.
Und jetzt kommt das Faszinierende: Als Zuschauer merkt man
davon rein gar nichts. Die einzelnen Szenen verschwimmen ineinander,
Zeitsprünge sind so fließend dass die knapp 3 Stunden wie im Flug vergehen und
man das Altern der Schauspieler nur an den wechselnden Frisuren erkennt.
So verfolgt man also die Kindheit des jungen (...), seiner
Schwester und seiner allein erziehenden Mutter (grandios gespielt von Patricia
Arquette) im Zeitraffer, sieht ihnen beim Altern zu, verfällt ins Schwelgen und
in Nostalgie, und begreift trotzdem nicht, dass das NICHT einfach nur geniales
Make up ist und NICHT an einem Stück gedreht wurde.
Versteht mich nicht falsch, es ist ein Gimmick bzw. eine
Idee, aber auch nicht mehr als das. Es ist nicht das was den Film ausmacht, sondern
eher das, was die cineastische Grundhandlung unterstreicht.
Der Film handelt primär von ganz normalen Menschen, wie du
und ich, mit Ecken und Kanten, mit ersten Beziehungen und Joints und ein Hauch
Leben, gespickt mit authentisch eingesetzten popkulturellen Anspielungen, angefangen
bei der Dragonball Z Bettwäsche, über den genialen Soundtrack bis hin zur
PrObama Kampagne ... in Texas! Und schon alleine diese Authentizität macht
diesen Film zu dem Meisterwerk und dem Sehvergnügen, welches er ist.
Natürlich kann man die etwas schwache Handlung kritisieren
oder die einsilbige Aussage des Filmes, aber wo gehobelt wird, da fallen eben
Späne. Und ein pathetischer Schluss mit Feuerwerk wäre dem Film nicht treu
gewesen. Am Ende ist Boyhood eine Art Fernsehserie mit 12 Staffeln abendfüllend
reduziert.
Und dafür gibt es von mir ...
9 von 10 g Zucker
Es ist schon ein gewagtes Experiment was Richard Linklater
da durchgeführt hat. Im ach so schnelllebigen, erfolgsgeilen und mächtigem
Hollywood scheint für Projekte, wie es Boyhood nun einmal repräsentiert, kein
Platz zu sein. Ein Film, der über den Zeitraum von 12 Jahren gedreht wurde: Jedes
Jahr ein Stückchen mehr - jedes Mal ein Stückchen mehr Filmgeschichte. In
Zeiten in denen also z.B. das Marvel Cinemativ Universe rigoros 15 Jahre im
Vorlauf geplant wird hat sich Richard Linklater Schauspieler geschnappt und
einfach mal angefangen zu drehen. Eine Geschichte über einen Jungen, seine
Jugend und seine Familie. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mit seinem Konzept, oder eher seinem fehlenden Konzept hat
Linklater vermutlich seine Produzenten zur Weißglut getrieben, hat er doch die
Drehbücher immer erst dann geschrieben, als die Szenen davor schon im Kasten
und fertig geschnitten waren.
Und jetzt kommt das Faszinierende: Als Zuschauer merkt man
davon rein gar nichts. Die einzelnen Szenen verschwimmen ineinander,
Zeitsprünge sind so fließend dass die knapp 3 Stunden wie im Flug vergehen und
man das Altern der Schauspieler nur an den wechselnden Frisuren erkennt.
So verfolgt man also die Kindheit des jungen (...), seiner
Schwester und seiner allein erziehenden Mutter (grandios gespielt von Patricia
Arquette) im Zeitraffer, sieht ihnen beim Altern zu, verfällt ins Schwelgen und
in Nostalgie, und begreift trotzdem nicht, dass das NICHT einfach nur geniales
Make up ist und NICHT an einem Stück gedreht wurde.
Versteht mich nicht falsch, es ist ein Gimmick bzw. eine
Idee, aber auch nicht mehr als das. Es ist nicht das was den Film ausmacht, sondern
eher das, was die cineastische Grundhandlung unterstreicht.
Der Film handelt primär von ganz normalen Menschen, wie du
und ich, mit Ecken und Kanten, mit ersten Beziehungen und Joints und ein Hauch
Leben, gespickt mit authentisch eingesetzten popkulturellen Anspielungen, angefangen
bei der Dragonball Z Bettwäsche, über den genialen Soundtrack bis hin zur
PrObama Kampagne ... in Texas! Und schon alleine diese Authentizität macht
diesen Film zu dem Meisterwerk und dem Sehvergnügen, welches er ist.
Natürlich kann man die etwas schwache Handlung kritisieren
oder die einsilbige Aussage des Filmes, aber wo gehobelt wird, da fallen eben
Späne. Und ein pathetischer Schluss mit Feuerwerk wäre dem Film nicht treu
gewesen. Am Ende ist Boyhood eine Art Fernsehserie mit 12 Staffeln abendfüllend
reduziert.
Und dafür gibt es von mir ...
9 von 10 g Zucker
Es ist schon ein gewagtes Experiment was Richard Linklater
da durchgeführt hat. Im ach so schnelllebigen, erfolgsgeilen und mächtigem
Hollywood scheint für Projekte, wie es Boyhood nun einmal repräsentiert, kein
Platz zu sein. Ein Film, der über den Zeitraum von 12 Jahren gedreht wurde: Jedes
Jahr ein Stückchen mehr - jedes Mal ein Stückchen mehr Filmgeschichte. In
Zeiten in denen also z.B. das Marvel Cinemativ Universe rigoros 15 Jahre im
Vorlauf geplant wird hat sich Richard Linklater Schauspieler geschnappt und
einfach mal angefangen zu drehen. Eine Geschichte über einen Jungen, seine
Jugend und seine Familie. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und jetzt kommt das Faszinierende: Als Zuschauer merkt man davon rein gar nichts. Die einzelnen Szenen verschwimmen ineinander, Zeitsprünge sind so fließend dass die knapp 3 Stunden wie im Flug vergehen und man das Altern der Schauspieler nur an den wechselnden Frisuren erkennt.
Versteht mich nicht falsch, es ist ein Gimmick bzw. eine Idee, aber auch nicht mehr als das. Es ist nicht das was den Film ausmacht, sondern eher das, was die cineastische Grundhandlung unterstreicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen