Sonntag, 22. März 2015

ZehnGrammFilme - #4 Insurgent

Spricht man von der Divergent Buch- und Filmreihe so kommt man nicht umher diese mit dem Hunger Games Franchise zu vergleichen. Beide erzählen die Geschichte einer jungen weiblichen Protagonistin in einem dystopischen, postmodernen Amerika, welche in drei Teilen gegen das zusammenbrechende Regime ankämpft. Und Hollywood wäre nicht Hollywood wenn sie diese Geschichten nicht verfilmen und die jeweils letzten Bücher nicht in 2 Teile aufspalten würden. So weit so profitgeil. Nur blöd für Divergent, dass Hunger Games einen solch großen, populären und kommerziellen Erfolg vorgelegt hat und nicht nur das, sondern diesen mit dem 2. Film Catching Fire auch noch übertroffen hat. Es gelang den Machern also das fast Unwahrscheinliche, indem die Fortsetzungen besser war als das Original. 




Insurgent schickt sich in diesem ungleichen Duell nun an, in die Fußstapfen der großen Schwester zu treten. Dass die Grundprämisse durchweg anders ist liegt auf der Hand. Der erste Teil „Divergent“ war sowohl erzählerisch als auch schauspielerisch etwas mau, kam über reines Popcorn Kino nicht hinaus wusste aber zumindest zu unterhalten. Insurgent setzt nun da an, wo Divergent aufhörte. Tris floh zusammen mit ihrem Love Interest Four, ihrem Bruder Ansel und dem Ferox-Kollegen Peter außerhalb der Zäune des futuristischen Chicagos. Die Ken, unter der Führung von Jeanine, haben mittweile die Stadt übernommen und die Einwohner gegen die Ferox verschworen. Tris plant nun ob ihrer inneren Zerrissenheit die Rache für den Tod ihrer Eltern und die Befreiung der Stadt. Für alle, die jetzt kein Wort verstanden haben: Dieses Wissen ist Grundvorrausetzung für das Grundverständnis. 




Und auch wenn diese Handlung nicht besonderes kreativ klingt, funktioniert sie im Film doch um einiges besser als noch im ersten Teil. Die Drehbuchautoren hängen sich nicht lange an irgendwelchen Floskeln auf und wechseln relativ flott die Standorte der Charaktere, sodass nur selten Zeit zum Durchatmen bleibt. Am faszinierendsten ist jedoch, dass der Film eine durchaus ungewöhnliche Eigenschaft für Sequels aufweist: Er ist in sich abgeschlossen. Ja man könnte sogar vermuten es wäre das Ende der Geschichte und es wäre sogar ein Gutes. Nun wissen wir, dass es nicht so ist, aber ich begrüße diesen Schritt auf Höchste und wage sogar zu behaupten, dass dies die beste Eigenschaft des Filmes ist. Am Ende sitzt man mit offenen Mündern im Kino, wurde zwei Stunden exzellenter Unterhaltung ausgesetzt und zu keinem Zeitpunkt enttäuscht. Einzig die schauspielerische der Jungdarsteller fällt gegenüber Größen wie Naomi Watts und Kate Winslet deutlich ab, ganz zu schweigen vom völlig unnötigen 3D, welches nur in ein oder zwei Szenen etwas mehr Tiefe in das Geschehen brachte. 

Und da haben wir wohl auch schon das große Manko der Divergent Serie. Während Jennifer Lawrence eine exzellente Heldin und Ikone abgibt und diese auch noch in all ihren Facetten widergeben kann, bleibt Shailene Woodley als Tris etwas blass. Der Charakter ist eindimensional aber letztendlich ordentlich gespielt. Die gute Drehbuchumsetzung sowie die imposanten Simulations- und Actionsequenzen werten die Filmreihe im Vergleich zum Vorgänger deutlich auf. Somit kann ich diesen Film nur allen wärmstens empfehlen, die Gefallen an der Story und den Figuren gefallen haben und vergebe somit ...


8 von 10 g Zucker

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